Varietäten
Koi – König der Gartenteiche
Die Tradition der Koizucht hat vor über 200 Jahren in Japan begonnen. Damals waren es noch Flusskarpfen, die von Europa aus exportiert wurden. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich die Karpfen immer weiter und wurden zu richtigen Edel- oder auch Zierfischen. Es wird angenommen, dass damals zur Zucht nur die Karpfen genommen wurden, dessen Zeichnung sich von den Elterntieren unterschied. Also nur die Karpfen, die eine schöne bunte Zeichnung hatten. Sie bilden die Grundlage für alle heutigen Koi-Variationen.
Koi haben in Japan eine lange Tradition und erfreuen sich in der Schweiz zunehmend grösserer Beliebtheit. Seine Schönheit und sein liebliches, zahmes Wesen sind aussergewöhnlich. Beim Betrachten und Füttern der Tiere kann man sich optimal entspannen.
Koi – Varietäten
Koi existieren in den schönsten Farben, sie faszinieren mit Glitzerschuppen, Tiefrot, Lackschwarz oder metallischem Erscheinungsbild. Ihre Zeichnungen und Färbungen sind dabei nicht zufällig entstanden, sondern das Ergebnis traditionsreicher Zucht und strenger Selektion.
So drängt sich dem Koihalter oft die Frage auf, wie sich seine Koi denn einordnen und bestimmen lassen. Gleich vorweg: nicht jeder Koi entspricht den Varietätenanforderungen, kann somit nicht eindeutig einer bestimmten Gruppe zugeordnet werden, dennoch kann jeder Koi im eigenen Teich zum Liebling werden, zeigt doch jeder dieser Zierkarpfen sein eigenes Verhaltensmuster und seine eigenen Liebenswürdigkeiten, die uns Menschen so in seinen Bann ziehen.
Um die 200 Varietäten nennt ein Japaner – oft unterscheiden sie sich nur durch feine Nuancen. Um jedoch die Grundordnung zu erkennen, werden in Japan in 15 Gruppen eingeteilt und bei uns wie folgt in 21 Gruppen aufgeteilt:
1. KOHAKU: Die weiße Körperfarbe ist das Erkennungsmerkmal des Kohaku Koi. Diese sollte sich von den roten Flecken/Farbzeichnungen sichtbar abheben. Hat der Koi dabei auch noch weiße Flossen, ohne rote Flecken, dann ist dies ein zusätzliches Qualitätsmerkmal.
2. TAISHO SANSHOKU (KURZ: SANKE) Auch die Variante des Sanke Koi hat Ähnlichkeit mit dem Kohaku. Die weiße Grundfarbe ist auch hier die Basis, welche von roten und schwarzen Flecken abgerundet wird. Als Qualitätsmerkmal gilt hier, dass die Flecken nicht auf dem Kopf zu sehen sein sollen. Dieser sollte weiß bleiben.
Bei der Unterart, dem Taisho Sanke erkennt man zudem schwarze Streifen an der Brustflosse.
3. SHOWA SANSHOKU (KURZ: SHOWA) Wie der Sanke ein dreifarbiger Koi, jedoch mit schwarzer Grundfarbe und rotweisser Zeichnung. Die Kopfzeichnung sollte alle drei Farben vereinigen, wobei das Schwarz ein Muss ist. Runde, schwarze “Abzeichen” im Ansatz der Brustflossen (Motuguru) gehören zum harmonischen Gesamteindruck.
4. PLATINUM/BENIGOI/MIDORIGOI/ORENJI: Der Platinum Koi ist ein rein weisser platin-farbener Fisch. Der Benigoi ist einfarbig in tiefem orange erhältlich, der Midorigoi ist aus der Verpaarung eines Shusui und einem Yamabuki-Ogon. Midori bedeutet grün und ist besonders bei den Doitsu Tieren gut zu sehen. Orenji sind einfarbig orangene Koi mit metallischem Untergrund.
5. UTSURI: Utsuri sind zweifarbige Koi mit schwarzer Grundfarbe und weissem (shiro), rotem (hi) oder gelbem (ki) Muster. Utsuri haben eine zweifarbige Kopfzeichnung.
6. ASAGI: Zu den ältesten Formen des Kois gehört der Asagi-Koi. Asagi steht für “blau” und bezeichnet damit Teile des Fischmusters. Meist hat der Asagi einen blauen Rücken, einen weißen Kopf und rote Brust- und Seitenflossen. Auch die Wangen sind beim Asagi rot. Klassisch ist das der Bauchbereich bis an die Seitenlinien rot beschuppt ist.
7. SHUSUI: Der Shusui ist ein Doitsu Asagi, d.h. er ist beschuppt wie ein deutscher Spiegelkarpfen, mit grossen Schuppen über der Rückenlinie und eventuell entlang der Seitenlinien, ansonsten ohne Schuppen (Lederkarpfen). Die Färbung wie Asagi.
8. KOROMO: Den Koromo Koi kann man sehr leicht mit dem Kohaku verwechseln. Beide zeichnen sich durch die selbe Musterung aus. Jedoch hat der Koromo auf jeder roten Schuppe eine dunkelblaue oder schwarze Sichel.
9. GOSHIKI: Der Goshiki ist der sog. 5-Farben-Koi. Es gibt ihn in weiß-schwarz, in rot, hellblau und dunkelblau. Da man den Ursprung des Goshiki nicht genau kennt, vermutet man eine enge Verwandtschaft mit dem Asagi. Wer heutzutage einen Goshiki züchten will, braucht dafür einen Asagi und einen Sanke (auch Taisho Sanshoku genannt).
Es gibt 2 unterschiedliche Formen, eine hellere und eine dunklere. Zudem gibt es noch eine weitere Variation, den Goshiki Sanke. Dieser Koi hat zusätzlich zu den Goshiki Färbungen noch einen besonders hohen Schwarzanteil auf, der vom Sanke stammt.
10. KUMONRYU: Der Kumonryu ist ein unbeschuppter schwarzweisser Koi. Der Name bedeutet übersetzt der Drachen.
11. CHAGOI: Chagoi sind teefarbene Koi mit hell- bis dunkelbraunem Schuppenkleid, das eine dunkle Netzzeichnung, Fukurin genannt aufweist. Der Chagoi entstammt der frühen Ogon Linie und ist daher sehr nah mit dem Karasugoi verwandt. Durch die Einkreuzung von Ogon und Kigoi steigerte sich das Wachstum. Chagoi werden sehr rasch handzahm, was weniger mit ihrem liebenswerten Charakter zu tun hat als viel mehr mit ihrem ständigen Hunger.
12. SORAGOI: Der Soragoi ist ein einfarbig grau/hellblauer Koi. Wie beim Chagoi auch, zeigt der Soragoi eine ausgeprägte Fukurin Zeichnung. Der graue Farbton variiert je nach Wassertemperatur etwas. Genau wie Chagoi auch besticht der Soragoi durch seine gute Körperform und sein starkes Wachstum.
13. OCHIBA SHIGURE: Der Name Ochiba Shigure bedeutet ins Deutsche übersetzt Herbstlaub auf einer Wasserfläche. Sein grau/hellblau Grundton mit brauner Zeichnung sowie das dunkle Fukurin ist ein Teil seiner Ausstrahlung. Der Ochiba Shigure zeigt fast immer eine sehr gute Körperform und ein gutes Wachstum. Dies verdankt er seiner nahen Verwandtschaft zum Chagoi.
14. KARASHIGOI/OGON/KIGOI: Diese 3 Varietäten gibt es in verschiedenen beigelb/gelb/bronzefarbenen Varianten die sich farblich aber sehr schwer unterscheiden lassen. Die Varietät Ogon ist die älteste der einfarbigen Koi.
15. KUJAKU: Die ersten Kujaku wurden im Jahr 1960 von Hirasawa gezüchtet. Der Kujaku ist eine Kreuzung von Shusui mit Metallicflecken und Gin Matsuba. Seine indigoblaue Perlung sollte einheitlich sowohl die orangerot gezeichneten als auch die platinweiss gefärbten Körperzonen überziehen.
16. MATSUBA: Matsuba sind einfarbige Koi mit Pinienzapfenmuster. (ein schwarzes Zentrum in jeder Schuppe) auf metallischem Untergrund. Sie variieren in den Farben weiss (Gin), goldgelb (Hi) und orange (Ki), bis tieforange (Aka).
17. YAMATONISHIKI: Der Yamatonishiki ist ein Sanke mit platinfarbenem Untergrund. Die Farben sind durch den Untergrund aufeinander abgestimmt und wirken dadurch sehr harmonisch.
18. KIKUSUI: Der Kikusui ist die unbeschuppte, orange Variante des Hariwake. Die Zeichnung dieser Varietät variiert von einem orange bis hin zu einem signalroten Blaurot.
19. HARIWAKE: Hariwake sind platinfarbene Koi mit weisser Körpergrundfarbe und hellgelber bis orangeroter Zeichnung.
20. KIKOKURYU: Der Kikokuryu ist eine Weiterentwicklung des Kumonryu. Bei dieser Entstehung waren sehr viele metallisch glänzende Koi und Utsuri Varianten beteiligt. Er hat einen metallisch grauen Untergrund, ist unbeschuppt und zeigt eine tief orange Zeichnung (Beni Kikokuryu).
21. TANCHO: Die Nationalflagge Japans zeigt eine Unterform des Kohaku, den Tancho Kohaku, dessen Körper komplett weiß ist und der nur einen möglichst roten runden Punkt auf dem Kopf hat. Der Tancho wird in verschiedenen Varianten gezeichnet, auch als Showa, Sanke, Goshiki, Hariwake etc.
Die ersten drei Gruppen werden mit „Gosanke“ bezeichnet und sind klassisch schön. Ein Teich, der ausschließlich mit Kohaku, Sanke und Showa besetzt ist, strahlt eine besondere Eleganz und Klarheit aus.
Kreuzungen wie Spiegel – Zeil oder Schuppenkarpfen werden als Doitsu bezeichnet.
Ginrin, Kinginrin (Glitzerschuppen) wird als Begriff/Name verwendet, wenn die Schuppen perlmutt- glitzernde Akzente aufweisen.
Natürlich gibt es noch viele weitere Koi Arten, die wir hier auflisten könnten. Allerdings würde dies den Rahmen sprengen und da ständig neue dazu kommen, wird eine aktuelle Auflistung schwierig Dennoch hoffen wir, dass diese Auflistung Ihnen dabei hilft Ihre Koi richtig einzusortieren.